Sonntag, 26. Juli 2015

Emilie – Das Vermächtnis der Lil`Lu: Traumbegegnungen von Marita Sydow Hamann



Kurzbeschreibung:
Der 3. Band der „Das Vermächtnis der Lil`Lu“-Reihe kann ohne Probleme auch als erstes gelesen werden, da die Geschichten der einzelnen vier Frauen dieser Reihe (Lovisa, Emilie, Danniella, Kristin) in sich abgeschlossen sind.

Romantasy:
Die 17-Jährige Emilie wird seit ihrem fünften Lebensjahr Nacht für Nacht von immer gleichen Alpträumen heimgesucht. Ein blitzendes Messer, eine blasse Kinderhand und Blut, so viel Blut …
Als ihre Freundin Lovisa entführt wird, ändert sich ihr Alptraum zum ersten Mal und die Ereignisse überschlagen sich. Vollkommen verwirrt taucht Lovisa wieder auf und erzählt eine unglaubliche Geschichte von Dimensionsagenten aus parallelen Welten, von explodierenden Universen, die gerettet werden können, und davon, dass sie selbst in ein benachbartes Universum wechseln muss, um dies zu vollbringen.
Emilie, die zunehmend selbst von mysteriösen Ereignissen eingeholt wird, will ihrer offenbar geistig verwirrten Freundin helfen. Doch dann geschieht etwas, das Emilies Weltbild gehörig auf den Kopf stellt …

– Eine uralte Prophezeiung, ein Buch, das nur von der Erwählten zu öffnen ist und das Schicksal einer ganzen Rasse in den Händen vierer Frauen. Und die Liebe ist die Kraft. –
Erhältlich bei Amazon und bei der Autorin.

Leseprobe

Ein mulmiges Gefühl überflutete mich. Ich fühlte mich auf einmal ganz seltsam, so als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Die Lichtung dehnte sich unnatürlich um mich herum, als würde sie aus den Fugen geraten, so als würde ich alles durch ein Weitwinkelobjektiv sehen. Bäume, Sträucher, die Wiese und Jon, alles dehnte sich immer weiter, immer mehr. Mir wurde schwindlig und übel. Mit Entsetzen sah ich bunte Bilder und Muster auf mich zukommen, sie verschleierten mir die Sicht. Das Bild von Danny zuckte mir durch den Kopf, erschrocken sah sie mich an. Und für eine Sekunde sah ich das Gesicht einer unbekannten Frau, mit kurzen Haaren und moosgrünen Augen. In einem Moment fühlte ich Amandas schmerzhaften Griff um meinen Arm noch, dann war er weg. Ich drehte mich zu ihr um, sah ihr fassungsloses Gesicht, als sie plötzlich ins Leere griff …

Ich wurde nach vorne geschleudert, es fühlte sich an, als würde mein Körper durch einen viel zu dünnen Schlauch gequetscht werden. Ein gleißend helles Licht zuckte vorbei, eine Art Schockwelle folgte, dann war ich frei und stolperte vorwärts. Ich konnte wieder sehen, doch was ich sah, verschlug mir den Atem …
Die Schockwelle verschwand rasend schnell über das Land, so sah es zumindest aus. Dann war plötzlich alles ruhig. Ich stand mitten auf einer kargen Ebene an einem See. Ein kalter Wind wehte, vereinzelt fielen Schneeflocken zu Boden und legten sich auf die Felsen und die verkrüppelten Sträucher und Bäume, wie eine grauschimmernde Decke. Das Dunkel der Nacht wurde vom Mondlicht erhellt, das die Landschaft fast übernatürlich erscheinen ließ. Es war so still um mich herum, dass ich meinen Herzschlag hören konnte. Und zwar kräftig. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und drohte mir fast herauszuspringen.
Was war passiert? Wo war ich hier? Wie war ich hierhergekommen?
Meine Starre löste sich, ich wirbelte herum, suchte die graue Umgebung mit den Augen ab und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Träumte ich? Ich zwickte mich selbst kräftig in den Arm. Aua! Ich kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Vor mir lag immer noch der See – ein leichter Wind kräuselte die Oberfläche und blies mir eisige Luft ins Gesicht. Ich fröstelte und zog meine Jacke enger. Nein, das hier war kein Traum. Der Boden unter meinen Füßen war echt, ich konnte die Schneeflocken auf meinen Härchen fühlen, sah im Mondlicht, wie sie dahinschmolzen. Ich konnte jede meiner Bewegungen hören, sogar meinen flachen Atem. Das hier war so real, wie ein Traum es niemals sein konnte. Ich wusste, dass es echt war, obwohl ich es nicht wahrhaben wollte. Ich wusste, dass dies real war, denn in meinen Träumen, egal wie grausam oder schön sie gewesen waren, hatte ich doch immer gewusst, dass ich träumte. Und obwohl ich es einfach wusste, wünschte ich mir, sofort aufzuwachen. Das war zu ungeheuerlich, als dass ich es akzeptieren konnte.
Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Lovisa. Sie war vor unseren Augen einfach verschwunden … Und dann hatte sich der Raum um mich herum verzerrt …
Genau, wie sie es uns erzählt hatte …
Wir waren gewechselt – so hatte sie es doch genannt? Ich war in einer anderen Welt, in einer anderen Realität unserer Erde! Und Lovisa …
Wieder sah ich mich um, dieses Mal suchte ich sie. Sie war verschwunden, kurz vor mir. Müsste sie dann nicht hier sein?
»Isa?«, rief ich leise und erschrak dermaßen über meine eigene Stimme in dieser unglaublichen Stille, dass ich vor Schreck zurückwich. Ich stolperte, fing mich nur mit knapper Not und horchte dann stocksteif vor Angst in die Nacht hinaus. Ich ließ meinen Blick schweifen, wartete, während mein Herz Überstunden machte, doch da war nichts, nicht einmal ein Tier. Die Stille dieser Einöde war beängstigend. Und langsam kroch die Kälte unter meine Herbstkleidung. Ich schlang die Arme um mich selbst, um mich zu wärmen und um mich irgendwie zusammenzuhalten, denn ich hatte das Gefühl, gleich zu zerbrechen.

 Marita Sydow Hamann
Die Autorin schreibt Kinderbücher sowie Fantasy und Romantasy für Jung und Alt.
Ihre Interessen sind die nordische und die griechische Mythologie mit all ihren Wesen.
Speziell Trolle findet sie faszinierend. Aber auch Geister, Elfen, Drachen, Magier, mystische Begebenheiten, Romantik und Science Fiction Elemente könnt ihr bei der Autorin finden.
Sie ist nicht auf ein Element festgelegt und immer offen für neue Ideen. 

Facebook: https://www.facebook.com/pages/MaritaSydowHamannBooks/330770973629319
Autorenseite bei Amazon 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.